Freitag, 22. Juni 2012

Ausfüllen oder abgeben? Zur Arbeit im Konvent.


So voll sollte der Konvent möglichst oft sein ;-)
Heute gab es auf der Facebookseite der LMU-Studierendenvertretung, kurz StuVe, einen kontroversen Post (welcher zusammen mit den zahlreichen Kommentaren mittlerweile wieder gelöscht wurde).
Darin wurde aufgelistet welche Fachschaftsvertretungen beim letzten Konvent nicht anwesend waren, welcher auch leider beschlussunfähig war. Drunter gab es einen regen "Shitstorm" warum die StuVe einen solchen "Pranger" anwendet und viele Gründe warum viele Fachschaftsvertretungen nicht mehr, oder nur selten, zum Konvent kommen.

Hier soll nun nicht über den Post, oder ob er angebracht ist, geschrieben werden sondern über das Engagement der Fachschaftsvertretungen im Konvent. 


Was macht der Konvent?

Zur kurzen Erklärung: Der Konvent der Fachschaften ist die zentrale Entscheidungsebene der LMU-Studierendenvertretung. Alle einzelnen Fachschaftsvertretungen entsenden dorthin VertreterInnen, welche die inhaltlichen, personellen und finanziellen Entscheidungen der gesamten Studierendenvertretung treffen sollen.
Man kann den Konvent ein bisschen mit dem Bundesrat vergleichen, wo alle Bundesländer vertreten sind.

Was beim Bundesrat eher selten bis nie vorkommt ist aber leider beim Konvent die Regel - viele Fachschaftsvertretungen sind oft nicht anwesend. Es sind leider auch oft dieselben. Genauso ist aber auch anzuerkennen das dieselben auch fast immer anwesend sind um dieses wichtige Gremien mitzugestalten.

Problematisch wird es, neben dem demokratischen Aspekt, wenn so viele Fachschaftsvertretungen fehlen das der Konvent beschlussunfähig ist. Dies verhindert wichtige (teilweise zeitlich dringliche) Entscheidungen, demotiviert die anderen und bläht die kommenden Tagesordnungen weiter auf (da die Punkte verschoben werden).

Warum kommen Fachschaftsvertretungen nicht?


Einige sagen ihnen ist die Diskussionskultur zu anstregend oder die Sitzung (maximal 4 Stunden alle 2 Wochen) zu lange. Andere interessieren sich offen auch nicht für die Themen, da sie ihnen zu weit weg vom ihrem Fach oder zu abstrakt sind - oder zu politisch.

Was kann man zu den Gründen der Abwesenheit sagen?

Sicher kann man an der Struktur und dem Ablauf von Diskussionen einiges verbessern, teilweise auch verkürzen. Eine gut vorbereitete und kompetente Sitzungsleitung auf der einen Seite hilft da viel weiter. Auf der anderen Seite braucht es aber auch FachschaftsvertreterInnen die vorbereitet sind, die Materialen gelesen haben und sich in ihren Fachschaftsvertretungen Meinungen gebildet haben (oder sich "Freibriefe" haben ausstellen lassen).

Da beim Konvent schon mal eher politische oder strittige Themen diskutiert werden, ist auch die Diskussionskultur teilweise etwas streitbarer, grundsätzlich ja nichts schlechtes. An manchmal etwas "härtere" Argumentationen und Diskussionen muss man sich wohl gewöhnen, persönliches sollte soweit wie möglich aber vermieden bzw. außen vor gelassen werden.

Prinzipiell muss man aber sagen das Anwesenheit und Aktivität beim und für den Konvent einer der wichtigen Pflichten einer jeden Fachschaftsvertretung sind.
Auch wenn man es manchmal langweilig und nervig findet hat man diese Aufgabe auszufüllen! Wenn nicht sollte man sie abgeben. Wenn keine/ r in der Fachschaftsvertretung sie ausfüllen will sollte man sich dort ernsthafte Gedanken machen wie man sich selbst als Vertretung definiert  und wofür man (auch) da ist.

Zusätzlich haben die Fachschaftsvertretungen im Konvent, formal, alle Macht in den Händen. Ihnen passt die Tagesordnung nicht? Dann können sie diese ändern. Ihnen passt der Diskussionsverlauf nicht? Dann können sie die Diskussion abbrechen. Ihnen passen Personen nicht? Dann können sie diese abwählen (oder erst gar nicht wählen). Ihnen passt die politische Richtung nicht? Dann sollen sie die Richtung ändern.

Für alles müssen sie nur Mehrheiten finden im Konvent. Da nur anwesende Fachschaftsvertretungen stimmberechtigt sind müssen sie dafür auch kommen und wie in einer Demokratie üblich diese Mehrheiten organisieren.

Die Fachschaftsvertretungen haben alle Möglichkeiten, sie müssen sie nur nutzen!

Wir würden uns einen regelmäßig vollen, aktiven, streitbaren und effektiven Konvent wünschen und sind uns auch sicher das die Fachschaftsvertretungen und die StuVe dafür das Potential haben.
Denn der Konvent der LMU ist wichtig für die Studierenden in den einzelnen Fächern, für alle LMU-Studierenden und auch darüber hinaus für die Studierenden in München und ganz Bayern. Als größte Hochschule trägt man hier Verantwortung, eigentlich eine tolle Sache die man immer wieder neu mit Leben füllen muss.

Wir wünschen allen Beteiligten viel Erfolg und möchten unseren Beitrag, wo möglich, dazu leisten.





PS: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten, und reich damit werden.








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen